Eine interkommunale Kooperation der Kommunen mit dem Ziel der Breitbandversorgung war daher aufgrund der Rahmenbedingungen (fehlende Ausbauabsichten und fehlende Lukrativität des zeitlichen und finanziellen Aufwandes für die Einzelanbindung der Ortsteile) sinnvoll. In einem größeren Einzugsgebiet steigt das Interesse von Anbietern in einen Betrieb eines Breitbandnetzes einzusteigen.
Aufgrund der ähnlichen Ausgangssituation in den Kommunen des Weschnitztals und des Überwaldes entstand die Idee eines interkommunalen Breitbandprojektes. Durch eine interkommunale Betrachtung ergeben sich Vorteile in der höheren Wirtschaftlichkeit, im geringeren Risiko sowie durch die Nutzung von Synergien und die Bündelung von Interessen und Kapital.
Durch eine zwischen den zehn Kommunen der Region Weschnitztal-Überwald abgestimmte Vorgehensweise ließen sich die vorhandenen und gleichgelagerten Interessen bündeln und gezielt einsetzen. So wurde auch erreicht, dass nach Realisierung des Projektes überall gleiche Standortbedingungen, bezogen auf die Breitbandverfügbarkeit, für Bürger und Unternehmen bestehen. Zudem ließen sich die Synergien zwischen den Kommunen nutzen, um eine bestmögliche und nachhaltige Versorgung mit Breitbandanschlüssen in der Region zu erreichen.
Letztlich resultierte dies in einer Steigerung der Qualität des Endproduktes, welches von den einzelnen Bürgern und den einzelnen Unternehmen bezogen werden kann. Durch den Zusammenschluss der Kommunen bestanden für die Breitbandanbieter zudem mehr Chancen wirtschaftlich zu agieren und dementsprechende Angebote bereitzustellen.
Ziel der interkommunalen Kooperation hinsichtlich der Umsetzung der Breitbandinfrastruktur war es, eine qualitativ hochwertige und zukunftssichere Netzversorgung mit 50 Mbit/s zu erreichen. Durch diese klare Zielsetzung wurde nicht nur sichergestellt, dass das Netz bzw. die daraus resultierenden Anschlüsse und erreichbaren Geschwindigkeiten den damaligen Standards genügten. Vielmehr wurde bereits vorausschauend sichergestellt, dass auch Anpassungen an zukünftige, geänderte Voraussetzungen nicht schon allein aufgrund der Infrastruktur unmöglich gemacht werden.
Die oberste Zielsetzung war somit die Realisierung von schnellen Breitbandanschlüssen in der Region Weschnitztal-Überwald durch eine abgestimmte interkommunale Kooperation.
Im Laufe des Jahres 2011 schloss sich dem Breitbandprojekt Weschnitztal-Überwald auch die Stadt Heppenheim mit all ihren Stadtteilen inklusive der Kernstadt an. Weiterhin wurde das Projekt vom Land Hessen als Pilotprojekt auserkoren.
Unterzeichnung ÖRV, Gründung Eigenbetrieb
Die Öffentlich-rechtliche Vereinbarung (ÖRV) vom 14.12.2011 bildet die Grundlage für die interkommunale Kooperation. Die Federführung hat die Gemeinde Fürth übernommen und zur Abwicklung den Eigenbetrieb „IKbit - Interkommunales Breitbandnetz“ gegründet. Begleitet werden die Kommunen durch die Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH und den dort angesiedelten regionalen Breitbandberater für Südhessen. Das Vorhaben war zudem Pilotprojekt des Landes Hessen und damit eines der ersten kommunalen Ausbauvorhaben in dieser Form.
Presseartikel Odenwälder Zeitung zur Unterzeichnung der ÖRV
Presseartikel Odenwälder Zeitung zur Gründung des Eigenbetriebs IKbit
Bis Ende des Jahres 2014 wurde in den zehn Kommunen im Rahmen eines sogenannten Betreibermodells ein flächendeckendes, gemeindeeigenes FTTC-Breitbandnetz (FTTC = „Fiber to the curb“; Anschluss der Kabelverzweiger mit Glasfaser) mit Bandbreiten von bis zu 50 Mbit/s realisiert und in Betrieb genommen. Somit konnte die erste Ausbaustufe erfolgreich abgeschlossen werden.
Beitrag Wirtschaftsförderung Bergstraße
Beitrag Zukunftsmotor Metropolregion Rhein-Neckar
Beitrag Bundesbreitbandbüro (Best Practise Broschüre)